Mehr als nur Party: Das Münchner Glockenbachviertel

Die bayrische Landeshauptstadt hat mehr zu bieten als nur Glitzer, Glamour und Oktoberfest. Im Münchner Glockenbachviertel gibt es zahlreiche Bars, Kneipen und Szenelokale, die viele kulturelle Highlights bereithalten. Dabei hat das Viertel auch eine spannende Geschichte zu erzählen.

Berliner würden vielleicht behaupten, dass es in München keine alternativen Ecken gäbe, aber das Glockenbachviertel verdient zu Recht den Titel eines etwas anderen Stadtteils. Im Stadtbezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt lässt es sich gut leben. Hier treffen sich vor allem Jüngere, Studenten, Künstler und Kreative. Neben zahlreichen Lokalitäten kann man hier aber auch gut shoppen gehen und findet so manch kleine Boutique. Um sich im Glockenbachviertel wohlzufühlen, muss man nicht aussehen wie ein Hipster. Das heißt also keine engen Hosen, Turnbeutel oder Oberlippenbärte. Vielmehr reicht es, wenn Männer lockere Chino-Hosen, Pullis oder Jeanshemden tragen, Frauen hingegen können ebenfalls ganz entspannt mit Sneakers rumlaufen. Die Menschen sind gelassen und das überträgt sich auch auf die Atmosphäre des Viertels.

© istock.com/oztasbc

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Von den Anfängen

Im 15. Jahrhundert lag das Glockenbachviertel noch außerhalb der damaligen Münchner Stadttore. Früher bestimmte das aus der Isar abgeleitete Stadtbächen die Gegend, das für die verschiedenen ansässigen Betriebe als Kraft- oder Wasserquelle genutzt wurde. Einige Straßennamen erinnern noch heute daran. Tatsächlich wurden im 16. Jahrhundert auch Glocken in einer Gießerei hergestellt. In den 1950er begann sich im Glockenbachviertel eine ganz andere Bewegung zu etablieren, die man in Bayern nicht unbedingt vermuten würde.

Die Schwulenszene fasste im Viertel Fuß und eröffnete schon in den 60er Jahren einige Clubs und Bars im Glockenbach. Nach diesen Anfängen entwickelte sich eine regelrechte Bewegung dort und bot vielen Menschen einen wichtigen Ort. Allerdings nahm die Anzahl der Lokalitäten im Laufe der Zeit ab. Gab es Mitte der 1990er Jahre noch 50 schwule Lokale, sind es heute kaum mehr zehn.

Diesen Plätzen sollte man mal einen Besuch abstatten

© istock.com/SolStock

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München ist einfach eine Partystadt, die für jeden etwas bereithält. Dazu gehören einige schöne Orte, die man im Glockenbachviertel aufsuchen sollte, allen voran der Club Milla. Das Lokal ist nicht nur ein Nachtclub, sondern auch zugleich eine Bühne für Livemusik. In einem Kellergewölbe gelegen treten hier zahlreiche junge Bands und Musiker auf, die später mal den Durchbruch schaffen. Ein wunderschöner Ort zum Entspannen ist sicherlich das Café Mareis, das sich an der Schwantalerstraße, Ecke Parkstraße befindet. Auch wenn sich das Lokal schon fast im Westend befindet, spiegelt es dennoch das Gefühl des Glockenbachviertels wider. Hier finden Liebhaber der Kaffeehaus-Kultur ihren Platz, denn bei der Einrichtung wurde vieles aus dem ehemaligen Kurzwarengeschäft aus der Gründerzeit übernommen. Einige der Möbel und Kunstgegenstände, die an den Wänden hängen, können zudem käuflich erworben werden.

 



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