Wirtschaftsfaktor Münchner Oktoberfest

Das Münchner Oktoberfest lockt jedes Jahr viele Gäste aus nah und fern an. Es wird als das größte Volksfest der Welt bezeichnet, tatsächlich macht der Anteil der ausländischen Wiesnbesucher nur 19% aus. Seine Wurzeln gehen in das Jahr 1810 zurück. Seitdem ist es ein beliebter Treffpunkt und seine Besucherzahlen steigen stetig.

© VRD - Fotolia.com

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Auf der anderen Seite ist das Münchner Oktoberfest zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Stadt München und die Region geworden. Es verschafft nicht nur der Stadt zusätzliche Einnahmen, sondern auch den Wiesnwirten und den Schaustellern. Ob Taxifahrer, Gästepension oder Gastronomie, in München und in der Umgebung sind zur Zeit des Oktoberfestes die Einnahmen höher.

Vom Hochzeitsfest zum Volksfest

Die Wurzeln des heutigen Oktoberfestes gehen auf die Hochzeit von König Ludwig I. mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen zurück. Ein Pferderennen sollte den festlichen Rahmen bereichern und es wurden der anwesenden Königsfamilie Gedichte, Huldigungen und Blumen überreicht. Die Bevölkerung kleidete sich festlich und feierlich und nannte den Festplatz zu Ehren der neuen Königin „Theresienwiese“. Schon damals erkannte man die Wirkung auf das Publikum und es wurde beschlossen, das Pferderennen genau ein Jahr später zu wiederholen. Später wurden daraus ein Landwirtschaftsfest und eine Fachausstellung. Damit es rundum interessant war, gab es deftiges Essen, kühles Bier und auch die eine oder andere Gaudi.

Aus den anfangs kleinen Bierbuden wurden schnell Bierburgen, sie wurden ab 1896 von den Wirten und Brauereien aufgestellt. Bis heute darf auf der Wies’n nur Münchner Bier ausgeschenkt werden, das von leistungsfähigen Traditionsbrauereien aus München kommt. Es muss sowohl dem Münchner Reinheitsgebot von 1487 sowie dem Deutschen Reinheitsgebot von 1906 entsprechen. Die Wiesn-Brauereien und ihre Festzelte haben 2014 einen Umsatz von 6,5 Millionen Litern Bier gehabt. Für jede der teilnehmenden Brauereien ist dies eine gute Einnahme. Die zusätzlichen Arbeitsplätze sind, wenn auch nur für eine kurze Zeit, für die Beschäftigten ein willkommenes Zusatzeinkommen.

Wer verdient alles am Münchner Oktoberfest?

© Budimir Jevtic - Fotolia.com

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Die Organisation des Oktoberfestes obliegt der Stadt München. Mittlerweile gibt es jährlich mehr als 1.500 Bewerbungen von Schaustellern und Marktkaufleuten, die auf dem Oktoberfest präsent sein möchten. Aber nur die Hälfte wird davon einen Zuschlag bekommen. Das liegt natürlich daran, dass der Platz begrenzt ist und einfach nicht jeder Bewerber angenommen werden kann. Außerdem sollen praktisch alle einmal an die Reihe kommen, bis auf die Festzelte wechseln die Schausteller und Marktanbieter jährlich.

Schon Monate vor dem jährlich neu festgelegten Termin sind Hotelzimmer bereits Mangelware. Zur Zeit der Wiesn haben auch die öffentlichen Verkehrsmittel mehr Arbeit, ebenso die Taxen und nicht zuletzt die Gastronomie und der Einzelhandel in der Stadt. Sie werben rechtzeitig vor Beginn des Oktoberfestes mit ihren Angeboten. Hersteller von Trachtenkleidung und Dirndl haben viele Bestellungen abzuarbeiten. Die Brauereien bereiten sich ebenso auf das Fest vor, wie die Fleischfabriken, die Brezelbäcker und viele andere auch.

Während für die Wiesn nicht mehr viel Werbung gemacht werden muss, können andere und besonders neue Unternehmen sie gebrauchen. Neben der klassischen Werbung werden Erklärvideos z.Bsp. von videohelden.net für Unternehmen immer beliebter. Diese entweder im Web oder im Fernsehen vorhandenen kurzen Filme präsentieren nicht nur ein Unternehmen, sie zeigen auch als sogenanntes „How-To-Video“, wie ein Produkt verwendet oder wie etwas gemacht wird. Sogar das Oktoberfest selbst ist in einigen Erklärvideos in Form von Wiesn-Tipps oder Dingen, die man dort niemals tun sollte, das Thema.



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