Immobilienpreise 2019 – so hat sich Bayern entwickelt

Es ist ein Thema, das ganz Deutschland bewegt. Die Immobilienpreisentwicklung ist für viele Menschen zentral. Gefühlt wird Wohnraum einerseits knapper und andererseits teurer. Es wird immer schwieriger, bezahlbare Wohnungen zu finden. Wie sich die Preise für Häuser und Wohnungen im Freistaat Bayern im vergangenen Jahr entwickelt haben und worauf Mieter und Käufer achten müssen, erläutert dieser Beitrag.

Immobilienpreise 2019

Große Städte und ruhiges Land. Bayern hat vielfältige Regionen zu bieten.

Wie ermitteln Grundstücksverkäufer ihre Preise?

Wichtig ist, zunächst einen Blick auf die Theorie zu werfen. Bayern ist das größte Bundesland Deutschlands und verfügt über viele ländliche Gegenden. Hier kommt es ziemlich häufig vor, dass Familien ein Grundstück kaufen und dort selbst bauen. In den großen Landkreisen, die sich um mittlere und große Städte ranken, gibt es Bauland nach wie vor verhältnismäßig günstig. In städtischen Gebieten wiederum sind freie Grundstücke selten und die Preise sind dementsprechend höher. Neben dieser Rechnung aus Angebot und Nachfrage sind die sogenannten Bodenrichtwerte entscheidend dafür, wie Grundstückspreise ausfallen.

Bei Bodenrichtwerten handelt es sich um Kennzahlen, die nicht bindend sind. Sie werden von Verkäufern und Maklern herangezogen, um ein Grundstück zu bewerten und einen Verkaufspreis festzulegen. Die Werte müssen spätestens alle zwei Jahre erhoben werden, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Dennoch dürfen Grundstücksbesitzer den Verkaufspreis für ihr Land frei festlegen. Die Bodenrichtwerte sind also zunächst ein erster Anhaltspunkt, an dem sich Interessenten orientieren können. Gerade in ländlichen Regionen können niedrige Bodenrichtwerte auf eine schlechte Lage, beispielsweise an einem Hang, hindeuten. Innerhalb der verschiedenen Landkreise und Gebiete können sich die Werte zudem erheblich voneinander unterscheiden. Genaue Informationen für alle Orte in Bayern sind online unter Bodenrichtwerte.org zu finden.

Personen, die ein Grundstück oder Haus in Bayern erwerben möchten, sollten sich zunächst die Bodenrichtwerte in der gewünschten Gegend ansehen, um einen ersten Eindruck der Preislage zu bekommen. Der zweite Schritt ist dann die konkrete Suche nach einer passenden Liegenschaft oder Immobilie. Wichtig: Bodenrichtwerte richten sich ausschließlich nach unbebauten Grundstücken! Steht bereits ein Gebäude, muss dieses extra berechnet werden.

Land oder Stadt – es gibt große Unterschiede

Innerhalb des Freistaats gibt es zum Teil erhebliche Differenzen in Bezug auf die Immobilienpreise. Wer also nicht an eine Stadt oder Region gebunden ist, sollte sich überlegen, ob ein Umzug in eine andere Gegend sinnvoll ist. Insgesamt steigen die Immobilienpreise im ganzen Land nach wie vor an. Im Durchschnitt zahlen Käufer für ein Einfamilienhaus mittlerweile rund 330.000 Euro. Für eine Eigentumswohnung müssen Interessenten etwa 215.000 Euro in die Hand nehmen. Dabei sind die nördlichen und östlichen Landkreise die günstigsten, während München, Garmisch-Patenkirchen und Miesbach mit am teuersten sind. Hier kann ein Haus durchaus über eine Million Euro kosten. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Großstädte sehr viel teurer sind als die großen Landkreise. Besonders teuer wird der Kauf von Immobilien hier:

  • München
  • Augsburg
  • Ingolstadt
  • Erlangen
  • Regensburg
  • Nürnberg

Es lohnt sich also, ein Eigenheim auf dem Land zu kaufen oder zu bauen. Hier ist natürlich zu bedenken, dass die Anbindung nicht immer ideal ist und große Strecken mit dem Auto zurückgelegt werden müssen. Dennoch finden Familien alle Dinge des täglichen Bedarfs in ihrem Dorf und profitieren zusätzlich von einer ländlichen Idylle.

Immobilienpreise München

In der bayrischen Landeshauptstadt ist Wohnraum Mangelware. Entsprechend teuer sind Wohnungen und Häuser.

Der Quadratmeter in München wird immer teurer

München gehört deutschlandweit zu den wirtschaftlich stärksten Regionen. Ob Miete oder Eigentum, die Quadratmeterpreise in der bayrischen Landeshauptstadt haben es in sich. So kostete der Quadratmeter zur Miete im letzten Quartal des Vorjahres rund 17,50 Euro. Auf Statista.com gibt es den aktuellen Mietspiegelvergleich deutscher Großstädte. Dort zeigt sich: München ist nach wie vor mit Abstand am teuersten. Knapper Wohnraum und Zuzug in städtische Gebiete sind die zwei wesentlichen Gründe für den Anstieg der Quadratmeterpreise in der Großstadt. Natürlich ist es trotzdem möglich, in München eine Wohnung zu mieten oder zu kaufen. Interessenten sollten sich zunächst darüber informieren, in welchen Stadtteilen die Kosten am niedrigsten sind. Denn auch innerhalb Münchens gibt es teilweise große Unterschiede. Hier gilt: Je weiter außerhalb die Immobilie liegt, desto günstiger ist sie. Detaillierte Informationen gibt es unter Quadratmeterpreise.de. Das Portal hat die aktuellen Quadratmeterpreise der einzelnen Stadtteile zusammengestellt.

Des Weiteren sind die Ausstattung, der Zustand des Hauses, die Energieeffizienz, das Zubehör, das Baujahr des Hauses und die vorhandene Möblierung Faktoren, die den Wert beeinflussen können. Als Käufer ist es sinnvoll, einmalig in eine hochwertige Immobilie zu investieren. Vor allem Vermieter profitieren davon, dass sie die Wohnung oder das Haus nicht mehr selbst zeitintensiv renovieren müssen. Stattdessen können sie die Immobilie sofort weitervermieten und damit Geld verdienen. Für Mieter hingegen ist es oft sinnvoller, ein weniger luxuriöses Heim zu wählen. Lediglich bei der Energieeffizienz ist es ratsam, keine Abstriche zu machen. Bereits bei der Besichtigung lassen sich potentielle Mieter den Energieausweis zeigen. Je besser die Immobilie hier aufgestellt ist, desto geringer fallen die Heizkosten später aus. Verbraucherzentrale.de gibt einen Überblick über die wichtigsten Informationen des Energieausweises.

Immobilienpreise auf dem Land

Ein Haus kaufen? Dann am besten auf dem Dorf. Hier sind die Kosten überschaubar.

Mieten oder kaufen

Grundsätzlich stellt sich vor allem jungen Menschen die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, eine Immobilie zu kaufen. Der Besitz eines Eigenheims bedeutet eine lange Bindung. Oft geht der Kauf mit einem Kredit bei der Bank einher, der abbezahlt werden muss. Viele junge Familien entscheiden sich deshalb dazu, lediglich zu mieten. Es gibt hier keine Patentlösung. In Anbetracht der aktuellen Zinslage ist es derzeit sehr günstig, einen Immobilienkredit aufzunehmen. Dennoch ist dazu heute ein Eigenkapital von 50.000 bis 100.000 Euro nötig, je nachdem, wo das zu kaufende Haus oder die Wohnung liegt.

Wer hingegen viel unterwegs sind, sich nicht lange an einen Ort binden möchte oder beruflich flexibel bleiben will, ist mit einer Mietimmobilie gut beraten. In Großstädten, in denen die Immobilienlage angespannt ist, sind Besitzer auf der sicheren Seite. Sie erhalten nicht plötzlich eine Kündigung wegen „Eigenbedarfs“. Wer sich nicht sicher ist, sollte ein Gespräch mit dem Bankberater führen und herausfinden, ob sich ein Darlehen lohnt, um die Traumimmobilie kaufen oder bauen zu können. Sonst ist die Miete eine klassische und sichere Option.

 

Bilder:
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