Schlafender Riese TSV 1860 München – wann sehen wir die Löwen wieder in den ersten beiden Ligen?

Momentan stehen die Münchner Löwen in der Tabelle der 3. Liga im Mittelfeld mit bereits einigem Rückstand auf die Aufstiegsplätze. Auffällig sind dabei vor allem 8 Unentschieden aus den ersten 13 Ligaspielen. Nachdem man mit Platz 4 letzte Saison nur knapp scheiterte, scheint ein Aufstieg bei den blau-weißen aus der bayerischen Landeshauptstadt diese Saison eher schwer zu werden. Dennoch gibt es Grund zur Hoffnung für die Fans der Sechziger.

Bis 2004 waren die Löwen fester Bestandteil im Fußball-Oberhaus. Seit der Bundesligagründung 1963 gastierten die Löwen insgesamt 20 Mal in der Fußball-Bundesliga und konnten 1966 sogar die deutsche Meisterschaft unter Trainerlegende Max Merkel erringen. Nachdem jedoch vor über 17 Jahren zunächst der Abstieg in die zweite Liga angetreten werden musste, folgte infolge einer Zahlungsverweigerung durch Mäzen Hasan Ismaik der direkte Zwangsabstieg in die Regionalliga Bayern. Daraufhin konnte man sich zurück in den Profifußball kämpfen und es wurde neue Hoffnung bei den Löwenfans entfacht.

Grünwalder Stadion München

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Unterstützung durch die Fans

Die Fanbase des Traditionsvereins ist enorm. Sowohl auswärts, als auch im heimischen Stadion, gilt der Support der Anhänger als einer der besten in der Liga. Dies ist abseits der pandemiebedingt leeren Stadien ein klarer Pluspunkt und holt in engen Spielen die nötigen Prozentpunkte aus den Spielern heraus.

1860 gelang es dabei, dass sich die Fans trotz der vergangenen Jahre wieder mit dem Verein identifizieren. Die Geschehnisse um die Allianz-Arena-Affäre mit Karl Heinz Wildmoser oder der Zwist mit Mäzen Ismaik scheinen vergessen. Statt in der ungeliebten Allianz Arena, die 1860 außer finanzieller Probleme wenig Mehrwert brachte, spielen die Löwen zudem wieder im von den Fans geliebten Grünwalder Stadion.

Starke Nachwuchsarbeit

Zur Philosophie des Vereins gehört auch ein Augenmerk auf den Nachwuchsbereich. Die Talentschmiede der Sechziger brachte in der jüngeren Vergangenheit, als der Verein bereits nicht mehr erstklassig war, Talente wie beispielsweise Kevin Volland, Julian Weigl, Florian Neuhaus oder die Bender-Zwillinge heraus. Dies soll zukünftig noch verstärkt werden.

Bereits der aktuelle Kader lässt das erkennen. Miit Marco Hiller, Niklas Lang, Philipp Steinhart, Johann Ngounou Djayo, Maxim Gresler, Marius Willsch, Dennis Dressel, Marco Mannhardt, Richard Neudecker, Nathan Wicht, Milos Cocic, Fabian Greilinger, Lorenz Knöferl, Tom Kretschmar sowie György Szekely durchliefen gleich 15 der 28 Spieler die Juniorenabteilung der Löwen.

Gutes Konzept, gefährlicher Mäzen

Auch ansonsten lässt der Verein aufhorchen. Trotz der aktuellen Krise scheinen die Münchner nicht zu verzweifeln und halten an ihren Ideen fest. Zudem besiegte man jüngst im DFB-Pokal Schalke 04 und zeigte, zu was die Mannschaft in der Lage ist.

Auch finanziell ist der Verein gut aufgestellt. Unter anderem konnte man sich neben Hauptsponsor “die Bayerische” auch die Dienste von Sportwetten Anbieter Bet3000 sichern, welcher Geld in die Kasse spült. Mäzen Hasan Ismaik scheint sich momentan zudem weniger einzumischen, als es vor einigen Jahren noch der Fall war. Das Kapital des launischen Kuwaiti kann den Verein mittelfristig wieder in die ersten beiden Ligen bringen, birgt jedoch auch Gefahren. Die Vergangenheit zeigte, dass die Zahlungsbereitschaft Ismaiks schnell sein Ende finden kann und es für den Verein ein Risiko darstellt. Doch sollte es dem Verein gelingen, Ismaik bei Laune zu halten, ist für den Verein langfristig mehr drin als nur die 2. Liga.



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