Alpenwanderungen: Was gibt es bei der Wahl des Schuhwerks zu beachten?

Wer in den Bayerischen Alpen wandern geht, erlebt dort eine einmalige Landschafts- und Artenvielfalt. Wanderungen sind ideal, um dem Alltagsstress und dem Alltagstrubel für eine Weile in frischer Bergluft zu entfliehen. Doch mit dem falschen Schuhwerk kann die Tour nicht nur schmerzhaft, sondern schlimmstenfalls sogar gefährlich werden. Unser Ratgeber gibt alpinen Wanderern wichtige Tipps an die Hand.

Wendelstein in den Bayerischen Alpen (Bildrechte: RitaE – Pixabay.com)

Schuhe passend zu Länge und Schwierigkeitsgrad der Tour wählen

Zunächst stellt sich die Frage, wohin die Tour überhaupt gehen soll. Denn nicht jeder Schuh ist für jedes Gelände und jede Tour geeignet – besonders nicht in alpinen Regionen. Schaut man sich auf einschlägigen Bergsteiger- und Trekkingportalen um, dann erfährt man zunächst von unterschiedlichen Kategorien für Outdoor- und Bergschuhe. Diese Kategorien gehen auf A. Meindl zurück. Sie haben sich seit ihrer Etablierung in den 1970er-Jahren bei vielen Marken durchgesetzt, sind allerdings nicht genormt. Das heißt, dass diese Kategorien keinesfalls verbindlich sind. Als erste Orientierung können sie bei der Wahl des richtigen Schuhs allerdings hilfreich sein:

  • Kategorie A umfasst Freizeit- und Wanderschuhe. Diese zumeist leichten, niedrigen Modelle eignen sich hervorragend als leichte Reiseschuhe und für alle Alltagswege, sowie für Walking auf gut ausgebauten Wegen.
  • Kategorie A/B ist eine Zwischenstufe, die Schuhe zeichnen sich lediglich durch eine höhere Festigkeit und einen höheren Schaft aus. Solch ein Schuh ist auch für weniger befestigte Forst- und Wirtschaftswege oder die Voralpen eine gute Wahl.
  • Kategorie B ist die Allround-Kategorie. Mit solchen Schuhen darf es auf schlechte Wege im Mittelgebirge und auf leichte Touren ins Hochgebirge gehen. Die bessere Stützfunktion und ein stabilerer Schaft sorgen für mehr Halt.
  • Schuhe der Kategorie B/C sind ideal für lange Trekkingtouren. Sie geben auch bei viel Gepäck ausreichend Halt und sind bedingt steigeisenfest, sodass sie sich teilweise auch für winterliche Bergtouren eignen.
  • Kategorie C umfasst Schuhe mit harter und biegesteifer Sohle. Das Schuhwerk zeichnet sich durch Steigeisenfestigkeit aus und ist damit perfekt für Hochgebirgs- und Gletschertouren.
  • Kategorie D umfasst schließlich die Schuhe für echte Herausforderungen: Eine steife Sohle, eine hoher Schaft und warmes Innenfutter qualifizieren Schuhe dieser Klasse auch für Gletschertouren und schweres kombiniertes Gelände.

Richtige Größe und Passform beachten

Damit man während der Wanderung in den Bayerischen Alpen keine bösen Überraschungen erlebt, sollte man keinesfalls den erstbesten Schuh aus einer vermeintlich passenden Kategorie erwerben und sofort losstürmen. Vielmehr müssen die Schuhe absolut perfekt passen und man sollte sie vor der eigentlichen Wandertour ausgiebig (!) eintragen. Gerade wer empfindliche Füße hat, sollte sich über die infrage kommenden Schuhmodelle ausführlich informieren.

Ein weiterer beachtenswerter Punkt ist die eigene Kondition sowie die Erfahrung mit unwegsamem Gelände: Manch einer bevorzugt auch auf unbefestigten Wegen leichteres Schuhwerk, wieder andere benötigen selbst auf gut ausgebauten Wegen möglichst feste Schuhe – etwa weil sie mit viel Gepäck unterwegs sind. So empfiehlt dieser Trekking-Blog, dass man bei viel Gepäck zu höheren Stiefeln greifen sollte. Grund dafür ist, dass die Knöchel durch den hohen Schaft besser geschützt sind.



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