Gute Nachrichten für Autofahrer in Bayern: Bessere Regionalklassen ab 2018

Für Autofahrer in Bayern gibt es gute Nachrichten. Denn in der Silvesternacht ändern sich nicht nur die Jahreszahlen, sondern auch die Regionalklassen, in die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die Schadensbilanzen der rund 400 Zulassungsbezirke in Deutschland unterteilt. Für Autofahrer in Aschaffenburg, Passau, Rosenheim und Regensburg wird die Kfz-Haftpflichtversicherung zukünftig günstiger sein, allerdings stuft der GDV Kaskoversicherte in Hof, Roth und Lindau ab 2018 höher ein.

Unfallbilanz 2017: Bamberg Vorbild für ganz Deutschland

Wo verursachen Verkehrsteilnehmer besonders viele und für die Versicherer teure Schäden, wo kracht es nur selten? Das legt alle Jahre wieder der GDV fest. Für 2018 gibt es einige Überraschungen – sowohl schöne als auch weniger schöne. So dürfen sich in Bayern mehr als 1,9 Millionen Autofahrer über günstigere Konditionen ihrer Kfz-Versicherung freuen, denn in Aschaffenburg, Passau, Dachau, Rosenheim sowie in den Landkreisen Bayreuth und Regensburg erhalten sie eine Einstufung in eine niedrigere Regionalklasse. Doch für knapp 400.000 Fahrzeughalter in sechs Zulassungsbezirken ist die Entscheidung der GDV weniger erfreulich: Sie werden nämlich im kommenden Jahr in höhere Regionalklassen eingestuft.

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In welche Regionalklasse Haftpflicht-, Teilkasko- und Vollkaskoversicherte in Bayern im Einzelfall eingeordnet sind, lässt sich hier nach Postleitzahl, Zulassungsbezirk und Ort filtern. Ein Beispiel: In Bamberg zahlen Vollkaskoversicherte bundesweit die niedrigsten Beiträge – denn dort passieren die wenigsten Unfälle mit Schadensfolge, weshalb sie vom GDV in die günstigste Klasse (Regionalklasse 1) eingruppiert werden.

Faktoren für die Beitragshöhe der Kfz-Versicherungen

Bei der Regionalklasse der Kfz-Haftpflichtversicherung spielt also das Fahrverhalten der Autofahrer eine Rolle. In die Kaskoversicherung fließen hingegen örtliche Besonderheiten wie Diebstahlhäufigkeit, Sturm- und Hagelschäden und die Anzahl der Wildunfälle mit ein. Wie viel Kfz-Besitzer letztlich für ihre Autoversicherung zahlen, hängt zudem von den Tarifbedingungen ab. Wer etwa Kinder hat, zahlt oft weniger, da Eltern normalerweise umsichtiger fahren. Fahranfänger müssen meist mehr zahlen, weil sie noch unerfahren sind und statistisch gesehen häufiger Unfälle verursachen. Weitere Faktoren, die die Prämienhöhe beeinflussen, sind beispielsweise die Anzahl der eingetragenen Fahrer, der Leistungsumfang (reine Haftpflicht oder Haftpflicht in Kombination mit Teil- oder Vollkasko) und die Zahlweise. Viele Versicherer gewähren zudem einen Rabatt, wenn der Versicherungsnehmer bei ihnen weitere Policen abgeschlossen hat.

Wichtig sind auch die Typklassen: Sie geben Auskunft über Fahrzeugschäden und Reparaturkosten, die in Deutschland zugelassene Automodelle im Durchschnitt verursachen. Auch dies berechnet der GDV jährlich neu. Ab 2018 wird die Kfz-Versicherung beispielweise für Besitzer eines Opel Corsa E 1.2 teurer, während Halter eines Suzuki Vitara 1.6 sparen. Insgesamt lässt sich für die Typklassen folgendes Fazit ziehen: Kleinwagen profitieren, Oberklasse-Modelle und SUVs werden teurer. Steigt der Versicherungsbeitrag durch die Einstufung des GDV ab 2018, genießen Autofahrer in der Regel ein außerordentliches Sonderkündigungsrecht. Bei der Entscheidung für eine Kfz-Versicherung sollte allerdings nicht die Höhe des Tarifs ausschlaggebend sein – der günstigste Tarif nützt nichts, wenn die Konditionen, die Schadensregulierung und/oder der Service zu wünschen übrig lassen.

Und mit etwas Umsicht und vorausschauendem Fahren kann jeder seinen persönlichen Beitrag zu einer positiven Unfallstatistik 2018/2019 leisten – und damit dazu beitragen, dass die GDV der Heimatregion im kommenden Jahr eine günstigere Regionalklasse zuweist. Bei Winterausflügen ins bayerische Umland sollte man unbedingt vorsichtig – langsam und mit viel Abstand zu anderen Fahrzeugen – fahren, um sich und andere nicht zu gefährden. Denn im Winter sind die Lichtverhältnisse oft schlecht und die Straßen nass und glatt.



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