Digitalpakt Schule: digitale Bildung an Bayerns Schulen

Zu Beginn des Jahres 2019 war es endlich soweit: nach zähen Verhandlungen einigten sich Bund und Länder auf den Digitalpakt Schule. Fünf Milliarden Euro sollten dafür sorgen, dass digitale Bildung in die Schulen kommt. Dafür war sogar eine Grundgesetzänderung notwendig. Die Länder waren nun verpflichtet, ein pädagogisches Konzept zu entwickeln, um die IT-Infrastruktur an den Schulen zu verbessern. Wie in einer föderalen Struktur üblich, machten sich die Bundesländer mit unterschiedlichem Eifer an die Umsetzung. Bayern hat die Notwendigkeit und den Beratungsbedarf erkannt.

Die digitale Schule in Bayern kommt langsam voran (Bildquelle: steveriot1 – Pixabay.com)

Digitale Bildung in Schulen: mit Pädagogik und Know-how

Lehrkräfte sind dazu angehalten, Konzepte zu erarbeiten, um IT-Geräte pädagogisch sinnvoll einzusetzen. Dafür sind sie jedoch nicht ausgebildet, sie müssen selbst erst qualifiziert werden. Schließlich geht es nicht nur um Inhalte, sondern auch um die Geräte-Ausstattung, die Wartung und den technischen Support. IT für Schulen benötigt zwingend IT-Experten. Sie beraten, erstellen ein Konzept, begleiten bei der Umsetzung und stellen die Wartung sicher. Damit können sich Lehrkräfte ihrer Kernaufgabe widmen: der inhaltlichen Gestaltung des digitalen Unterrichts. Das Schul-Netzwerk soll den Schulalltag vereinfachen und Lehrer bei ihrer Aufgabe unterstützen. Hilfreich sind dabei IT-Experten, wie AixConcept, die technisch versiert sind und einen pädagogischen Hintergrund haben. Sie wissen, worauf es in der Schule ankommt. Die Zeit drängt, denn bis zum Jahr 2024 müssen die bereitgestellten finanziellen Mittel des Digitalpakts ausgegeben sein. In Bayern bedeutet dies, dass die Anträge bis Ende 2021 einzureichen sind. Ein Schritt in die richtige Richtung ist schon gemacht: Das Land hat über 5000 neue Lehrer eingestellt.

Bayern digitalisiert Schulen: worauf es ankommt

Bayern möchte mit seiner Landeshauptstadt und ländlichen Struktur in Oberbayern nicht nur beliebtes Urlaubsziel bleiben. Die Staatsregierung hat es sich auf die Fahne geschrieben, das bereits hohe Bildungsniveau noch zu verbessern. Dafür stärkt Bayern die berufliche Bildung und IT-Ausstattung an Schulen. Mithilfe des Digitalpaktes fördert der Freistaat die Rahmenbedingungen für das Lernen in einer digitalen Welt. Der Wandel zum digitalen Klassenzimmer hat begonnen. Doch worauf kommt es bei der IT-Ausstattung an Schulen wirklich an? Gemäß einer Studie der Bertelsmann Stiftung zur lernförderlichen IT-Infrastruktur im Jahr 2017 gibt es folgende Handlungsfelder:

  • Schulhausvernetzung
  • Internetzugang und WLAN
  • standortgebundene Endgeräte und Server sowie mobile Endgeräte
  • flankierende Beratungs- und Qualifizierungsangebote
  • Administration und Wartung der IT-Infrastruktur in Schulen
  • Technischer Betrieb und Support
  • Prozesse für Bedarfsplanung, Umsetzung und Steuerung

Eine lernförderliche IT-Infrastruktur zeichnet sich zudem aus durch:

  • einen leichten Zugang und eine einfache Nutzung
  • eine sichere Nutzung im Sinne der DSGVO und des Jugendmedienschutzes

Was die Digitalisierung in Bayerns Schulen kostet

Die IT-Ausstattung aller Grundschulen und weiterführenden Schulen ist mit hohen Kosten verbunden. Die IT-Infrastruktur in Grundschulen kostet in fünf Jahren etwas über 230.000 Euro und in weiterführenden Schulen gute 1,5 Millionen Euro. Will die bayerische Staatsregierung alle acht Millionen Schüler ausrüsten, muss sie knapp drei Milliarden Euro jährlich berappen. Dabei teilen sich Land und Kommune die Kosten auf, mit einer großen Bandbreite. Während die einen nur eine Minimalausstattung sicherstellen, kalkulieren andere eine Standardausstattung mit Full Service. Mindestens genauso unterschiedlich ist die Netzanbindung. In der Landeshauptstadt München gibt es ein Glasfasernetz mit Highspeed-Internet. Abgelegene Dörfer in Oberbayern sind schon froh, wenn ein herkömmliches DSL-Netz verfügbar ist.

Die notwendigen Gesamtkosten der IT-Ausstattung von Schulen hängen auch vom System der nutzbaren Endgeräte ab. Bringen die Schüler ihre Endgeräte (Tablets, Notebooks, Smartphones) selbst mit, kommen die Eltern für die Kosten auf. Hierbei muss jedoch auf IT-Sicherheit geachtet werden. Stellt die Schule hingegen die Endgeräte zur Verfügung ist sichergestellt, dass Hard- und Software einheitlich sind. Die Finanzierung könnte über den Schulträger oder durch Elternzuschüsse erfolgen. Für einkommensschwache Eltern müssten allerdings Solidarmodelle entwickelt werden. Wie viel die IT-Ausstattung letztendlich kostet und wer welchen Beitrag zur Finanzierung leistet, muss konzeptionell erarbeitet werden.

Digitales Klassenzimmer: Bayerns Schulen sind gut vorbereitet

Das digitale Klassenzimmer hält in Bayern Einzug (Bildquelle: steveriot1 – Pixabay.com)

Das digitale Klassenzimmer ist sowohl technisch als auch didaktisch eine große Herausforderung. Sie stellt hohe Ansprüche an alle Beteiligten. Der Freistaat hat bereits erkannt, dass für die technische Ausstattung Berater nötig sind. Gleichwohl müssen die bayerischen Lehrkräfte für ihre neuen Aufgaben qualifiziert werden. Dafür hat die Staatsregierung eine Fortbildungsoffensive vorgesehen. Um die Kollegen zu unterstützen, gibt es ein Netz an Beratern für die digitale Bildung. Dazu gehören knapp 200 hochqualifizierte Lehrkräfte in jeder Region und Schulart. Hier finden Schulen und Eltern Unterstützung in technischen und pädagogischen Fragen. Gleichwohl stellt das Kultusministerium den bayerischen Lehrern Online-Kurse zur Verfügung. Bayern hat zudem bereits die vom Bund geforderten Vorleistungen vollständig erfüllt. Konsequent hat die Bayerische Staatsregierung die Zukunftsstrategie „Digitale Bildung für Schule, Hochschule und Kultur“ verfolgt. Die ersten Erfolge sind sichtbar. Die Rahmenbedingungen für die IT-Ausstattung sind geschaffen. Lehrinhalte und Werkzeuge stehen bereit, die Lehrkräfte sind kompetent und sollen es bleiben. Der digitalen Schul- und Unterrichtsentwicklung steht nichts mehr im Wege. Auf das digitale Klassenzimmer ist Bayern schon gut vorbereitet. Jetzt geht es um die konsequente Umsetzung und Weiterentwicklung.



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