Alpenküche: Köstliche Gerichte aus den Bergen

Heutzutage findet man in Kochbüchern und im Internet ständig neue Food-Trends. Manchmal ist es gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten – vor allem, wenn man von vielen Zutaten noch nie gehört hat. In der Alpenküche Bayerns, Österreichs und der Schweiz scheint die Zeit hingegen stehen geblieben zu sein. Noch immer zeichnet sie sich durch deftige, bodenständige Gerichte und regionale Produkte aus. Käseliebhaber kommen hier genauso auf ihre Kosten wie Fleischfans – aber sehen Sie selbst!

Essen in den Alpen

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Frische, herzhafte Bauerngerichte

Die herzhaften und süßen Gerichte schmecken Urlaubern besonders gut nach einem Tag an der frischen Luft. Pasta und Spätzle geben Energie nach dem Wandern, Radfahren oder Wintersport im Aktivurlaub. Ein deftiges Käsefondue wärmt von innen, wenn man durchgefroren ist. Frische Beeren, oftmals vom eigenen Hof, geben einen Vitaminkick. In der Alpenküche werden die meisten Gerichte mit Milch und Käse zubereitet. Die Käseprodukte, von denen jede Region ihre eigenen Sorten hat, haben eine ganz besondere Note. Das liegt daran, dass die Kühe im Sommer auf den Almen saftige Wildkräuter grasen. Daneben gibt es viel regionales Gemüse wie Kartoffeln, Rüben, Zwiebeln und Kohl sowie Obst wie Äpfel, Birnen und Pflaumen.

Haltbarmachen für den Winter

In der heutigen Zeit besitzt fast jeder Mensch wie selbstverständlich eine moderne Küche mit Armaturen, aus denen mit einer Handbewegung perfekt temperiertes, frisches Wasser fließt, einen Herd, mit dem jederzeit Speisen erhitzt werden können, und einen Kühlschrank, der Lebensmittel frisch hält. Früher war das anders und so waren die Menschen in den Alpenregionen darauf angewiesen, Lebensmittel für den Winter konservieren zu können. In diesem Zusammenhang entstand die Tradition der Käserei: Auf diese Weise konnte die kostbare Milch länger haltbar und über den Winter gelagert werden.

Auch verschiedene Getreidesorten, die zu Brot und Pasta verarbeitet wurden, brachten die Menschen durch harte Winter. Noch heute genießen die Alpenbewohner Käsespätzle, Schlutzkrapfen und Roggenbrot. Regionale Fleischgerichte wie Schweinsbraten, Schweinshaxen und Spanferkel, die früher nur zu besonderen Anlässen auf den Tisch kamen, sind inzwischen weltweit beliebt. In der bayerischen Küche gibt es noch immer die traditionelle „Brotzeit“. Dabei handelt es sich um eine Zwischenmahlzeit aus Brot, Obatzda und Presssack, einer Brühwurst.

Obazda, Obatzda oder Obatzter?

Obatzter Bayern

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Bei dem schwer auszusprechenden Gericht handelt es sich um eine typisch bayerische Speise aus dem Alpenraum. Die im oberbayrischen Freising erfundene deftige Käsecreme diente ursprünglich zur Resteverwertung: Weichkäse, der bereits etwas älter war, wurde auf diese Weise wieder frisch hergerichtet. Die beiden wichtigsten Zutaten sind Camembert und Butter, die miteinander vermengt werden. Dazu gibt man gehackte Zwiebeln und würzt die Creme noch mit Paprika, Salz, Pfeffer und Kümmel. Zuletzt ein großzügiger Schuss Weißbier – den Rest des Bieres gibt es dann zum Essen. Lassen Sie die Creme vor dem Essen noch etwas im Kühlschrank durchziehen – lecker! Wenn Sie nun neugierig geworden sind, finden Sie hier das Rezept im Detail.



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