Ein Umzug nach München ist besonders teuer

München ist eine der beliebtesten Städte Deutschlands und hat aktuell ca. 1,5 Millionen Einwohner. Die bayerische Metropole wächst stetig und Experten gehen davon aus, dass im Jahr 2035 ca. 1,85 Millionen Menschen dort leben werden. Wer sich dazu entschließt, nach München zu ziehen, tut dies häufig wegen der hohen Lebensqualität und der guten Beschäftigungsmöglichkeiten. Mit einer solchen Entscheidung gehen jedoch in den meisten Fällen auch erhebliche Mehrkosten einher. Laut einer Nestpick-Studie weist München nämlich im ersten Monat die höchsten Kosten aller Städte in Deutschland auf. Doch was steckt dahinter? Warum ist das Leben in München so teuer und was können Betroffene in solchen Situationen tun?

Umzug anch München

Abbildung 1: Ein Umzug nach München will gut überlegt sein – das Leben ist hier teurer als anderswo.

Hohe Mieten sorgen für besonders hohe Lebenshaltungskosten

Im internationalen Vergleich landet München in der Nestpick-Studie mit Lebenshaltungskosten von 1.662,82 Euro (1.009 Euro für Miete) auf dem 26. Platz. Dubai liegt mit monatlichen Lebenshaltungskosten von 3.632,65 Euro an der Spitze (1.145 Euro für Miete), gefolgt von Auckland mit 3.420 Euro (789 Euro für Miete) und San Francisco mit 3.216 Euro (2.031 Euro für Miete).
Schaut man sich die anderen deutschen Städte an, fällt auf, dass München vor allem aufgrund der hohen mietkosten so hoch platziert ist:

  • Frankfurt (Main): 1.575 Euro (853 Euro für Miete)
  • Düsseldorf: 1.407 Euro (526 Euro für Miete)
  • Hamburg: 1.376 Euro (668 Euro für Miete)
  • Berlin: 1.309 Euro (690 Euro für Miete)

Mit einer Durchschnittsmiete von 16,40 Euro pro m² liegt München deutschlandweit an der Spitze und sorgt zudem dafür, dass das Leben hier besonders teuer ist. die Folgen liegen dabei auf der Hand:

  • Finanzielle schwächere Mieter werden auf begehrten Stadtteilen vertrieben
  • Die Wohnungssuche wird immer schwieriger

Glücklicherweise liegt auch das Gehaltsniveau in München deutlich über dem Bundesdurchschnitt, so dass Münchener trotz der horrenden Mieten nur ca. 28% ihres Haushaltseinkommens für Wohnkosten ausgeben müssen. Trotzdem entkoppeln sich die Kaufkraft und die Mieten in München immer mehr voneinander.

Kosten der sonstigen Lebenshaltung nicht in allen Bereichen überhöht

Die Daten der Nestpick-Studie legen nahe, dass die Lebenshaltungskosten in München vor allem wegen der horrenden Mieten so hoch sind. Um dies näher zu erklären, müssen einfach nur die Mietkosten von den Gesamtkosten abgezogen werden. Dabei ergibt sich folgendes Bild:

  • Düsseldorf: 881 Euro
  • Frankfurt (Main): 722 Euro
  • Hamburg: 708 Euro
  • München: 653 Euro
  • Berlin: 619 Euro

Trotzdem lassen sich einige Zusammenhänge in Bezug auf die Lebenshaltungskosten in München nicht leugnen. Aufgrund des hohen Lohnniveaus sind Arbeitskräfte in der bayerischen Landeshauptstadt besonders teuer für Arbeitgeber. Dies bedeutet wiederum, dass die Unternehmen nur ein entsprechendes Gewinnniveau halten können, wenn sie ihre Waren und Dienstleistungen entsprechend teurer anbieten können. Somit lässt sich also festhalten: München mag zwar in Bezug auf die sonstigen Kosten der Lebenshaltung wie Verpflegung, Freizeit und Verkehr nicht die teuerste Stadt in Deutschland sein, gehört aber dennoch zur Spitzengruppe. Im Zusammenspiel mit den exorbitanten Mieten zeigt sich jedoch, dass man in keiner anderen deutschen Großstadt so viel Geld verdienen muss wie in München, um sich einen durchschnittlichen Lebensstandard leisten zu können.

Finanzieller Engpass in München – was tun?

Aufgrund der allgemein hohen Kosten kann es leider schnell passieren, dass jemand in eine finanzielle Schieflage gerät. Doch was sollten Betroffene tun, wenn plötzlich Rechnungen geschoben werden müssen und der Einkauf sich nur noch auf das Allernötigste beschränken darf? Es gibt verschiedene Strategien, um damit umzugehen:

1. Kosten dauerhaft senken

Ein wichtiger Schritt besteht darin, die eigenen regelmäßigen Kosten zu senken. Diesbezüglich stehen viele Instrumente zur Verfügung:

  • Strom- und Heizkosten senken durch Preisvergleich und Anbieterwechsel
  • Unnötigen Energieverbrauch eindämmen
  • Haushaltsbuch führen und Einkaufskosten senken
  • Unnötige Verträge (nicht mehr benötigte Abos, Versicherungen und Clubmitgliedschaften) kündigen
  • Mietkosten durch einen Umzug in günstigere Stadtteile senken (Wenn möglich)

2. Zinskosten senken

Wer bereits Kredite aufgenommen hat und untereiner hohen Schuldenlast ächzt, kann durch eine Umschuldung nicht selten die monatlichen Kosten deutlich absenken. Hierzu werden verschiedene Finanzierungen zusammengefasst und mit einem günstigeren Kredit bedient. Ob sich dies lohnt, hängt von den Konditionen des Umschuldungskredits und etwaigen Vorfälligkeitsentschädigungen der bisherigen Darlehen ab.

3. Auf teure Dispokredite verzichten

Fast jeder kennt den Dispokredit, den Banken zusammen mit einem Girokonto zur Verfügung stellen. Diese Kredite mögen bequem sein, haben aber zwei erhebliche Nachteile: Sie nutzen die Trägheit vieler Kreditnehmer aus und werden so zu einem langfristigen Schuldenproblem aus. Darüber hinaus werden sie nur zu sehr hohen zinsen vergeben. Alternativ zum Dispokredit gibt es mittlerweile auch sogenannte Minikredite über kleinen Summen mit kurzen Laufzeiten von 30-90 Tagen. Diese haben den Vorteil, dass man sie schnell wieder zurückzahlt und die hohen Zinsen weniger stark ins Gewicht fallen. Ein weiterer Vorzug: Bei solchen Anbietern lässt sich auch ein 30 Tage Kredit trotz Schufa bekommen. Wer also bereits einen negativen Eintrag hat, kann so trotzdem einen drohenden Engpass überbrücken.

4. Reserve für die Zukunft aufbauen

Es kann immer mal vorkommen, dass man in eine finanzielle Schieflage gerät. Um schlimmere Folgen zu verhindern, ist es jedoch ratsam, in besseren Zeiten eine Notreserve aufzubauen. Wer jeden Monat einen bestimmten Betrag zurücklegt, hat irgendwann die Möglichkeit, auch magere Monate zu überstehen. Der angesparte Betrag sollte dabei ungefähr die Fixkosten für 3-6 Monate decken. Auf diese Weise wird die nächste finanzielle Krise bei weitem nicht so schwer.

Ein Umzug nach München sollte gut kalkuliert werden

Wer sich dafür interessiert, in die bayerische Landeshauptstadt zu ziehen, sollte dieses Vorhaben vorher finanziell gut abstimmen. Die Lebenshaltungskosten liegen vor allem wegen der Mieten sehr hoch. Bei den sonstigen liegt München zwar eher im Mittelfeld, jedoch gehen verschiedene Studien davon aus, dass man in München deutlich mehr verdienen muss, um einen durchschnittlichen Lebensstandard erfüllen zu können. Im Gegenzug können die Bewohner Münchens natürlich auch von einer herrlichen Atmosphäre profitieren und in einer äußerst dynamischen Region leben. Bayern geht es gut und deshalb möchten immer mehr Menschen in den Freistaat ziehen. Für immer mehr Menschen ist ein Tiny-House eine Alternative.

 

Bildquellen: Abbildung 1: @ flyupmike (CC0-Lizenz) / pixabay.com


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