Was tun bei Autopannen im Urlaub in Bayern?

Gerade noch gutgelaunt auf dem Weg in den Winterurlaub in die bayrischen Alpen, da fängt das Auto an, Probleme zu machen. Panne! Damit das nicht den ganzen Urlaub verdirbt, sollten ein paar Grundregeln beachtet werden.

Pannen auf der Autobahn können lebensgefährlich sein.

Pannen auf der Autobahn können lebensgefährlich sein.

Der Klassiker: Reifenpanne auf der Autobahn

Es ist schnell passiert: Eine Autotour durch Bayern, ein Fremdkörper auf der Fahrbahn perforiert einen Reifen und schon lässt sich das Auto nur noch schwer kontrollieren. Vor allem auf der Autobahn ist hier schnelle Reaktion lebenswichtig: Ein mit Urlaubsgepäck beladenes Auto hat schon im Normalzustand schlechtere Brems- und Lenkeigenschaften als ein leeres Vehikel. Fehlt dann noch die Luft im Reifen, potenzieren sich diese Faktoren.

Wenn im Innenraum plötzlich „wuppende“ Geräusche zu vernehmen sind und das Auto ruckelt, lautet daher die erste Regel: Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Stattdessen ist sofort die Warnblinkanlage zu aktivieren und nach einem umfassenden Rundumblick auf den Standstreifen auszuscheren. Dabei muss das Lenkrad gut festgehalten werden, denn lenken mit einem platten Reifen erfordert mehr Kraft. Sollte ein Park- oder Rastplatz nicht innerhalb der nächsten vier-, fünfhundert Meter erreichbar sein, keine Versuche anstellen, über den Standstreifen zu fahren, das wäre viel zu gefährlich.

Auf dem Standstreifen sollte so dicht wie möglich an der Leitplanke geparkt werden, um den Abstand zwischen sich und den vorbeifahrenden Autos auf der rechten Spur zu maximieren – die Beifahrertüren sollten sich allerdings noch weit genug öffnen lassen, sodass die Insassen hindurchpassen. In Deutschland sind Warnwesten zwar nur für den Fahrer vorgeschrieben, dennoch sollte für jeden Mitfahrer eine der Westen vorgehalten werden. Diese werden nun im Idealfall noch im Auto angezogen – nur bei sehr ruhigem Verkehr kann das auch nach dem Aussteigen geschehen. Danach verlassen alle das Fahrzeug über die Beifahrerseite.

Alle Mitfahrer, außer der Fahrer selbst, sollten sich über die Leitplanke in Sicherheit bringen. Dann ist das Warndreieck hervorzuholen und aufzubauen. Achtung: Auf Autobahnen muss das Warndreieck mindestens 150 Meter hinter dem Fahrzeug auf dem Standstreifen aufgestellt werden, damit der nachfolgende Verkehr Zeit hat, sich auf die Situation einzustellen. Sofern die Lage unübersichtlich ist (hinter einer Kuppe oder in einer Kurve), muss das Dreieck gegebenenfalls auch weiter weg oder etwas dichter am Fahrzeug positioniert werden. Als Orientierungshilfe für die Distanz können die schwarz-weißen Leitpfosten dienen: Sie stehen immer in 50-Meter-Abständen voneinander entfernt. Danach begibt sich der Fahrer ebenfalls hinter der Leitplanke in Sicherheit.

Keine eigenen Reparaturversuche

Notrufsäulen stehen auf Deutschlands Autobahnen immer in einem Abstand von zwei Kilometern.

Notrufsäulen stehen auf Deutschlands Autobahnen immer in einem Abstand von zwei Kilometern.

Auch ambitionierte Handwerker-Charaktere sollten grundsätzlich nicht versuchen, das betroffene Rad auf dem Standstreifen oder gar in der Nothaltebucht selbst zu wechseln: Diese Zonen sind wesentlich schmaler als der heimische Hof und es bedarf nur eines kurzzeitig unaufmerksamen Lkw-Fahrers, um aus der Reifenpanne eine Tragödie zu machen. Deshalb: Keine eigenen Reparaturversuche unternehmen. Lieber von der Sicherheit hinter der Leitplanke aus den Pannendienst mit dem Handy alarmieren. Sofern nicht genau bekannt ist, wo genau auf der Autobahn man sich befindet, sollte das GPS des Telefons zur genaueren Klärung des Standortes herangezogen werden. Wichtig auch: Der Pannendienst muss die Fahrtrichtung wissen, damit er nicht auf der falschen Seite der Autobahn nach dem Fahrzeug sucht.

Sollte kein Handy vorhanden sein oder das Auto in einem Funkloch stehen, muss der Fahrer sich auf den Weg zur nächsten Notrufsäule machen – Laut Auto Bild sind die trotz Handyverbreitung immer noch zu 80 Prozent ausgelastet. Auf Deutschlands Autobahnen stehen die Säulen im Abstand von zwei Kilometern. Um die nächste zu finden, muss nur nach den schwarzen Pfeilen auf den Leitpfosten Ausschau gehalten werden.

Auch der Weg dorthin sollte aus Sicherheitsgründen nicht auf dem Standstreifen getätigt werden, sondern, sofern möglich, hinter der Leitplanke entlang. Ist der Pannendienst informiert, bitte auch weiterhin hinter der Leitplanke bleiben. Der Pannendienst findet die Liegengebliebenen, auch ohne dass diese winkend hinter dem Auto stehen.

Reifenwechsel nur auf dem Rastplatz

Keinesfalls sollte versucht werden,, die Panne auf dem Standstreifen selbst zu beheben.

Keinesfalls sollte versucht werden,, die Panne auf dem Standstreifen selbst zu beheben.

Für den Fall, dass es sich tatsächlich nur um eine Reifenpanne handelt, wird der Pannendienst in den überwiegenden Fällen das Auto bis zum nächsten sicheren Park- oder Rastplatz schleppen und die Situation dort bereinigen. Sofern die Profis nicht mit einem Abschleppwagen angerückt sind, muss sich der Fahrer für das Abschleppen wieder hinters Steuer setzen – die Fahrgäste fahren in diesem Fall meist vorne beim Pannendienst mit. Sofern der Autobesitzer oder einer seiner Mitreisenden sich nicht in einem Automobilclub befinden oder einen Schutzbrief mit sich führt, wird der Pannendienst anschließend um Begleichung der Rechnung bitten, daher sollte immer ausreichend Bargeld für solche Notfälle vorgehalten werden.

Wer sich entschließt, den Reifen selbst zu wechseln, sollte auch auf dem vermeintlich sicheren Parkplatz mit Umsicht agieren. Dazu gehört auch, dass das Fahrzeug vom Urlaubsgepäck befreit wird, damit der Wagenheber nicht unnötig belastet wird. Alle anderen Schritte finden sich in der Gebrauchsanweisung des Fahrzeugs und sollten befolgt werden. Achtung: Noträder, die bei vielen Autos Standard sind, dürfen nur mit maximal 80km/h bewegt werden. Und auch ein normales Reserverad sollte so schnell wie möglich ausgetauscht werden, damit bei einer erneuten Panne wieder Ersatz bereitliegt.

In Stichpunkten:

  1. Warnblinkanlage einschalten
  2. Auf dem Standstreifen so weit rechts wie möglich anhalten
  3. Warnwesten anziehen
  4. Auto über die Beifahrertüren verlassen
  5. Fahrgäste hinter der Leitplanke in Sicherheit bringen
  6. Warndreieck auspacken, gut sichtbar vor sich hertragen und in 150m Distanz aufstellen
  7. Hinter der Leitplanke zurückgehen und Pannendienst alarmieren

Worst case – nicht verzagen

Freilich kann es auch vorkommen, dass eine Panne im Urlaub durchaus auch zu einem großen Schaden am Auto führen kann, der einer teuren Reparatur bedarf. Dann steht die Frage im Raum, ob sich der Pkw im Allgemeinen noch lohnt. Um den nächsten Urlaub zu retten, könnte es sich daher auch anbieten, direkt vor Ort bei einem Experten prüfen zu lassen, was das Auto noch wert ist. Wer Probleme bei der Suche eines entsprechenden Fachmanns hat, kann sich umfassend im Internet umsehen. Zahlreiche Anbieter besitzen nicht nur eine eigene Homepage, sondern sind auch in sozialen Netzwerken vertreten, wie beispielsweise wirkaufendeinauto München-Laim bei Google+, wo Interessenten auch Bewertungen nachlesen können. Im äußersten Fall kann also dann der Verkauf des Altfahrzeugs an einen Fachhändel stehen, damit sofort Geld für ein mögliches neues Auto zur Verfügung steht.

Fazit

Eine Panne auf dem Weg in die Ferien muss nicht gleich das Ende der selbigen bedeuten, wenn alle Beteiligten mit Umsicht handeln. Damit das Risiko minimiert wird, sollte der treue Wagen am besten noch vor dem Urlaub in der Werkstatt durchgecheckt werden, damit es gar nicht erst zu Überraschungen kommen kann. Und falls es doch zu einer Panne kommt, sollte das größte Augenmerk auf der eigenen Sicherheit, beziehungsweise der aller Fahrzeuginsassen liegen und erst nachrangig auf der Behebung des Schadens und dem Urlaub selbst. Letztendlich lässt sich ein Auto verhältnismäßig rasch ersetzen und verlorene Urlaubszeit nachholen. Schwere Unfälle bleiben aber meist lange in unangenehmer Erinnerung.

Bildquellen:
 1) Sauerlaender (CC0-Lizenz) © pixabay.com
 2) Antranias (CC0-Lizenz) © pixabay.com
 3) Counselling (CC0-Lizenz) © pixabay.com


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